Mittwoch, 26. November 2008

Tag 11, Match 50 Mosambik - Belgien und ein verweigerter Dopingtest

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Am letzten Tag der Olympiade wartet noch das Match Mosambik gegen Belgien. Das Match verläuft recht einseitig, Belgien siegt mit 4-0 und die Olympiade ist für mich um 14.10 Uhr zu Ende. Die allerletzte Partie endet um 16.10 Uhr mit einem Sieg von Peter Leko, der sich damit die Goldmedaille am ersten Brett sichert. Herzlichen Glückwunsch!

Am Brett 1 von Tisch 43 ist GM Ermenkov um 10 Uhr nicht am Brett, obwohl er sich im Turniersaal befindet. Er sitzt erst 20 sec. später am Brett. Der Matcharbiter nullt ihn daraufhin. Nach Protest von Palästina entscheidet dann unser Sektorarbiter und der Deputy-Chiefarbiter das die Partie trotzdem gespielt wird. Daraufhin protestiert Jamaika und nach einer Stunde Spielzeit entscheidet Hauptschiedsrichter I. Leong das die Partie kampflos verloren ist.

Nach Ende der Runde sickert dann durch das Vassily Ivanchuk nach seinem Verlust gegen G. Kamsky die Dopingprobe verweigert hat. Auch der Captain der Ukrainer konnte ihn nicht umstimmen. Mal abwarten was passiert, die FIDE Anti-Doping-Bestimmungen sind hier eindeutig.

Bei der Siegerehrung sind die ukrainischen Herren dann auch nicht anwesend, um die Preis für den "Sieg" in Kategorie A (sprich Platz 4) entgegen zu nehmen.

Der Tag klingt dann bei Freibier und Spanferkel in der "World of Chess" aus, wo man beim Feiern wieder die üblichen Verdächtigen findet.

Montag, 24. November 2008

Tag 10, Match 47 Färöer - Libanon und Match 49 Albanien - Dominikanische Republik

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Heute morgen stand die Besichtigung der Semper-Oper auf dem Programm. Leider hatte ich zwar die Kamera dabei, aber vergessen die Speicherkarte wieder einzulegen. Deshalb keine Bilder von diesem schönen Bauwerk.

Ursprünglich sollte ich nur Match 47 leiten, da unser lybischer Kollege aber in Sachen FIDE unterwegs war, kam noch Match 49 hinzu. Damit hatte ich auch den ersten Dopingtest-Kandidaten unter mir. Brett 3 von Albanien war ausgelost worden. Nach Beendigung der Partie konnte ich den Spieler direkt dem Chaperon übergeben. Eine interessante Partie lief an Brett 2 zwischen Malaysia und Ecuador, Schwarz spielte schnell, kannte anscheinend die Theorie nicht und wurde glatt überspielt. Am Ende besiegt Färöer den Libanon klar mit 3,5-0,5 und Albanien die Dom.Rep. 3-1.

Heute war auch Kirsan Iljumschinow im Turniersaal. Endlich mal ein FIDE Funktionär, der sich vorbildlich verhält. Keine Störung für die Spieler durch den FIDE-Präsidenten. ;-)
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Sonntag, 23. November 2008

Tag 9, Match 47 Sri Lanka - Botswana und Match 48 Luxemburg - Nigeria

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Heute morgen war der Winter eingekehrt in Dresden. Beim Spaziergang an den Brühler Terassen zeigt sich eine Winterlandschaft.


Um 14 Uhr gab es dann mal wieder ein Schiedsrichter-Meeting. Der Hauptschiedsrichter ist recht zufrieden mit den letzten Runden, alles glatt gelaufen. Nur ein Fehler an der DGT-Uhr soll korrigiert werden. Beim Übergang in die zweiten Zeitphase addiert die Uhr 31 min und nicht 30 min und 30 sec für den Zug. So wurden alle Uhren umprogrammiert, es wird jetzt 29 min 30 sec eingestellt.

Vor der Runde wird dann eine Umfrage an die Kapitäne verteilt. Es soll die Meinung eingeholt werden, um die Wartezeit zu Beginn der Partie 0 min oder 15 min sein soll. Bei mir ist das Ergebnis 3-1 für 0 Minuten.

An Brett 3 zwischen Sri Lanka und Botswana wird eine bekannte Variante im klassischen Königsinder bis zum 22. Zug runtergespielt. Danach griff Schwarz fehl und Weiss gewann sehenswert. Weiß spielte hier 27. Txc6!


Nach dem es dann 2-1 für Botswana stand, reklamiert dann Brett 1 von Botswana im 40. Zug auf dreimalige Stellungswiederholung. Die Überprüfung am Nachbarbrett ergab dann, das die Reklamation unberechtigt war. Botswana bekam 3 min abgezogen, Sri Lanka 3 min mehr auf die Uhr. Zum Glück hatte ich die FIDE Regel 9.5 b richtig im Kopf. ;-) Wenige Züge später einigten sich dann beide Spieler trotzdem auf Remis.

Nach verrichteter Arbeit konnte ich dann bei Klaus Bischoff vorbeischauen, er hat immer großen Zulauf und jeder Platz wird ausgenutzt.


Zickenalarm statt Teamgeist?

Die deutsche Damenmannschaft schafft ein 2-2 gegen Luxemburg und man erzählt sich das im Kreise der Mannschaft wohl eher Zickenalarm als Teamgeist herrscht. Vor der Olympiade wurde ja noch ein zweiter Trainer eingestellt, hätte man mit einem Trainer wohl gar gegen Luxemburg verloren? ;-))

Freitag, 21. November 2008

Tag 8, Match 49 Monaco - Afghanistan und Match 50 Wales - Libanon

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Heute wieder 2 Kämpfe, Monaco uns Afghanistan trennen sich 2-2 und der Libanon besiegt Wales mit 2,5-1,5. Nichts spektakuläres, überraschend vielleicht nur das Unentschieden von Afghanistan.

Vor der Runde war großes Fotoshooting der Schiedsrichter. Alle werden einmal komplett abgelichtet, danach folgen noch Fotos in kleineren und größen Gruppen.

Das Bild zeigt mich mit meinen Kollegen Branka Velic-Katanic aus Serbien und Abdalla Elnami aus Lybien. Wir beaufsichtigen immer benachbarte Bretter und vertreten uns, wenn der Kollege mal eine Runde durch den Turniersaal dreht.

30-Züge Regel

Heute kam es zu einer bemerkenswerten Partie an Brett 1 von Match 37. Die Partie dauert ca. 25 Minuten und endete im 31.Zug mir Remis. Und das, obwohl meines Erachtens keine lange Theorie-Variante gespielt wurde. Man möge mich da eines Besseren belehren. Gestern mußte dann aber Shirov ein Turmendspiel mit je 3 Bauern auf dem Königsflügel bis zum 30. Zug weiterspielen und durfte nicht im 28. Zug remis machen.
Das kann wohl nicht Sinn und Zweck der Regel sein. Zumindest scheint die FIDE-Regel hier auch nicht geändert worden sein. Es bleibt abzuwarten, was in den letzten Runden passiert.

Dopingkontrollen

Heute wurde zum ersten Mal ein Spieler aus unserem Bereich zur Dopingkontrolle gebeten. Ein Spieler aus Uruguay mußte dran glauben. Scheint alles funktioniert zu haben, haben nichts gegenteiliges gehört.
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Donnerstag, 20. November 2008

Tag 7, Match 43 Brasilien - Puerto Rico und ein Babysitterjob

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Heute stand das Match Brasilien - Puerto Rico auf dem Programm. Das gleiche Match bei den Damen wären mir lieber gewesen. ;-) Ein Spieler übt ein Endspiel Turm + Springer gegen Turm und merkt auf halben Weg zur 50-Züge Regel, das sein Gegner weiss, wie man sich verteidigen muss. Brasilien siegt mit 2,5-1,5.
Zusätzlich sollte ich noch den Kollegen beobachten, der aus M1 "degradiert" wurde. Kollege Uvencio Blanco aus Venezuela gibt sogar Interviews bei Chessbase TV. Wer ist der Mann? Ist jedenfalls nicht weiter negativ aufgefallen. Dann klingelte noch das Handy eines Kollegen, dessen Namen ich hier jetzt nicht nennen will. Sonst ein recht ereignisarmer Tag. GER 1 gewinnt gegen Rumänien und Russland verliert gegen Armenien.

Am Abend treffen wir in der "World of Chess" unseren tunesischen Kollegen Mohammed-Ali Baktache, der heute zum Internationalen Schiedsrichter ernannt wurde. Wir nehmen zusammen ein Bier auf sein Wohl. Morgen ist schon Runde 8, das Ende ist nah!
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Mittwoch, 19. November 2008

Tag 6, Match 49: Singapur - Zypern und Match 50: Ecuador - Angola

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Heute mal wieder 2 Matches. Beiden enden 4-0 für die favorisierten Teams aus Singapur und Ecuador. Was nach einem kurzen Arbeitstag aussieht, dauert dann doch immerhin bis 20 Uhr.
Verwunderung löst bei den Kollegen der Kurzsieg des Iraker an Brett 1 gegen Kanada aus. Nach Analyse des Partieformulars wissen dann die Kollegen auch warum. ;-)

Einen spannenden Schlagabtausch liefern sich im Kampf Tunesien gegen Trinidad & Tobago Slim Belkhodja und Ryan Harper. Am Ende siegt Schwarz durch Zeitüberschreitung.

Zwischendurch schaut auch noch Felix Magath vorbei, zurzeit Trainer in Wolfsburg und bei den HSV-Fans beliebt durch das 1-0 im Finale des Europapokals der Landesmeister gegen Juventus Turin im Jahr 1983. Und der große Geurt Gijssen, der Markus Merk der Schach-Schiedsrichter lässt sich auch blicken.

Und wieder mal ein Zwischenfall mit der DGT-Uhr. Im Kampf unseres lybischen Kollegen läuft die Uhr an Brett 1 nur auf einer Seite, egal wie die Wippe steht. Immer wieder eine neue Überraschung...

Am Abend geht es dann in die Frauenkirche zu einer Friedensandacht mit nachfolgendem Orgelkonzert. Die komplett neu aufgebaute Frauenkirche macht schon einen tollen Eindruck.

Dienstag, 18. November 2008

Erster Ruhetag: Stadtrundgang, Schloß Pillnitz und der Badder-Meinhof Komplex

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Nach dem ich recht spät von der Bermuda-Party erwacht bin, startete ich nach einem kurzen Brunch im Hotel zu einem Stadtrundgang und dann mit der Olympialinie 1 nach Schloß Pillnitz.
An der Endstelle der Bahn ging es dann mit der Fähre über die Elbe zum Schloß.



Der Bus 83 brachte mich zurück in die City, nach einem kurzen Abstecher beim Deutschland - Cup wartete das Kino. Im UFA-Palast an der Prager Straße lief "Der Baader Meinhof Komplex".
Der Film behandelt in drastischen Bildern die Geschichte der RAF vom Anfang bis zum Mord an Schleyer. Starker Tobak am Nachmittag !